Mühlensommer
von Martina Bogdahn
Verlag : Kiepenheuer&Witsch; 3. Edition (11. April 2024)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 336 Seiten
ISBN-10 : 3462004786
ISBN-13 : 978-3462004786
Klappentext
Warmherzig und humorvoll erzählt Martina Bogdahn in »Mühlensommer« von einem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden.
Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter.
Maria fährt sofort zum Hof. Doch dort, vor der alten Mühle, erwartet sie neben der unermüdlich Äpfel schälenden Oma auch die Erinnerung an ihre Jugend zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten.
Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben …
Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.
»Martina Bogdahn weiß um das Leben, um seinen Anfang und das Ende, und sie führt uns humorvoll versiert mitten hindurch. Ein Buch, das jede Seele heimwärts führt. Ich bin tief berührt und zugleich erfüllt von sommerlicher Leichtigkeit!« Luise Kinseher, Kabarettistin
Mein Fazit
Mühlensommer von Martina Bogdahn ist eines dieser Bücher wo das Cover schon zeigt wie warmherzig und liebevoll ist und welche Erinnerungen es verbirgt. Das Cover mit spätsommerlichen Feld, dem Zweig und dem Schmetterling löst bei mir sofort Erinnerungen an Sommer der vergangenen Jahre. Wundervolle Sommer mit Höhen und Tiefen, aber doch immer mit einem liebevollen Blick zurück.
Eigentlich sollte es entspannender Urlaub mit ihren Töchtern in den Bergen werden. Aber als Marias Mutter anruft und berichtet, dass ihr Vater einen Unfall hatte werden diese Pläne über den Haufen geworfen. Maria und ihre Töchter fahren zurück in ihre Heimat auf auf den elterlichen Hof. Jemand muss sich um alles kümmern und auch die an Demenz erkrankte Großmutter kann nicht allein bleiben.
Es ist eine Reise in die Vergangenheit für Maria und könnte eigentlich nur idyllisch sein. Wenn da nicht die Sorgen um den Vater und die plötzliche Rückkehr ihres Bruders Thomas wäre. All die Erinnerungen und Rivalitäten keimen erneut auf, aber auch mehr oder weniger dunkle Geheimnisse kommen ans Licht.
Es ist erstaunlich wie empathisch die Autorin ihren Protagonisten das Leben und die Gefühle darstellen lässt. Man spürt sofort, dass auch autobiografische Einflüsse ihr Werk verrichten. Für mich ist Mühlensommer, eines dieser Bücher, die sowohl den Weg in die Vergangenheit ebnet aber auch dem Weg in die Zukunft die tröstende Hand hinhält.