Eden
von Jan Costin Wagner

Herausgeber : Galiani-Berlin
Erscheinungstermin : 14. August 2025
Sprache : Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 320 Seiten
ISBN-10 : 3869712597
ISBN-13 : 978-3869712598
Klappentext
Was tun, wenn plötzlich alles, woran wir glauben, auf der Kippe steht? Ein hochspannender Roman über eine Familie, die mit der Tochter auch den Zusammenhalt zu verlieren droht. Und von einer Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet.
Für die lebensfrohe Sofie ist ihre Familie ein Glücksfall. Sie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin geben einander Sicherheit und wissen auch, was dem jeweils anderen wichtig ist. Als Markus seine Tochter mit Konzerttickets für ihre Lieblingssängerin überrascht, geht für diese ein Traum in Erfüllung. Der Abend nimmt jedoch eine schreckliche Wendung: Auf dem Konzert wird ein Anschlag verübt, auch Sofie ist unter den Opfern.
Das einst so glückliche Ehepaar verliert die Balance. Währenddessen spitzt sich die gesellschaftliche Situation zu und die Familie muss mitansehen, wie ihr Unglück politisch instrumentalisiert wird.
Im Moment tiefster Verzweiflung erinnert sich Markus an die soziale Lebenskraft seiner Tochter und beschließt, nicht aufzugeben. Er sucht weiterhin das Gespräch und fasst sogar den gewagten Entschluss, die Familie des Mörders aufzusuchen …
Mein Fazit
Eden von Jan Costin Wagner ist ein sehr bewegender und mutiger Blick auf einen tragischen Verlust. Markus schenkt seiner Tochter Sofie Karten für ein Konzert ihrer Lieblingssängerin. Zusammen mit seiner Schwester und deren Tochter besucht Sofie das Konzert. Es herrscht Ausgelassenheit und Stauen, doch unvermittelt als Markus die drei abholen will geschieht es! Ein Selbstmordattentäter zündet oberhalb der Rolltreppen einen Sprengsatz! Markus rast die Rolltreppe hinauf während alle anderen nach unten flüchten. Als er Sofie findet ist diese tot und nichts ist mehr so wie es war. Wo Freude und Ausgelassenheit war ist Dunkelheit und die Tiefe des unaussprechlichen Verlust. Auch für die Mitschüler von Sofie und ganz besonders für Tobis, der heimlich irgendwie in Sofie verliebt ist und es ihr nie gesagt hat, ist es eine schwere Zeit.
Wir begleiten Markus, Kerstin und Tobis durch ihre Versuche den Verlust von Sofie zu verarbeiten. Während Kerstin in Depressionen verfällt, erinnert sich Markus an Sofies Kraft und beginnt ihren Tot anders zu verarbeiten. Besonders nachdem er in einer Fernsehsendung war beginnt für ihn ein kraftzehrender Weg. Er begibt sich zu dem Bruder des Selbstmordattentäters und dessen Mutter. Er will einfach nur wissen was dies für Menschen sind und warum er diesen Anschlag verübt hat. Den Blick auf Kerstin und der Familie verliert er teilweise und flüchtet sich in seine schmerzvolle Welt. Er verfolgt einen Plan und setzt ihn um.
Tobis wird immer mehr Teil der Familie und kümmert sich rührend um Sofies Grab.
Allerdings habe ich einen Teil nicht wirklich verstanden da er für mich verbindungslos zur eigentlichen Erzählung wirkte. Der Vater von Tobias! Er ist quasi ein Corona-Leugner und Querdenken. Das Treffen mit seinen alten Freunden endet mit einem großen Streit und weiteren Folgen. Diesen Teil habe ich als unpassend empfunden, auch wenn er einen kleinen Einblick in das Familienleben von Tobias gibt.
Es gab viele Stellen an denen ich eine Lesepause benötigte und Tränen trocknen musste. Mit Eden gelingt es Jan Costin Wagner mit dem Thema umzugehen und all die Gefühle zu benennen.
