Blut um Mitternacht Interview

Blogtour Blut um Mitternacht

Blut um Mitternacht

 

Dunkelheit… Stille… Flügelschlagen…, Glockengeläut, verdammt warum muss ich mich zu diesem Interview auch unbedingt nachts und dann auch noch auf einem uralten Friedhof mit Petra Teske zu einem Interview treffen? … Dort drüben im Dunkel der Nacht wartet sie auf mich. Ist sie allein oder hat sie einen dieser Blutsauger mitgebracht?

cemetery-989920__180

Zur Sicherheit habe ich mich gewappnet. Knoblauchknollen in der Tasche. Deo, Nebensache ich dufte nach Weihwasser! Groß prangt mein Kreuz um den Hals, ja Schmuck muss bei einem Interviewtermin sein. Notfall-Kit bestehend aus einen abgebrochenen Ast als Pflog (muss reichen, mehr gab der Garten nicht her), Zerstäuber mit Weihwasser und einem Spiegel zur Erkennung ist in der Handtasche griffbereit verstaut. …
Sicheren Fußes habe ich Petra erreicht… und nun sitzen wir hier im Schein des Vollmondes auf einer alten Bank. Nachdem meine Unsicherheit und Angst gewichen ist schaffe ich es meine Fragen los zu werden.

moonlight-1226253__180

Mein Mitternachtsinterview

Liebe Petra, magst du dich den Lesern einmal vorstellen?

Es war einmal eine idyllische Kleinstadt in Niedersachsen in der Nähe von Hannover, die vor 38 Jahren die Heimat einer neuer Erdenbürgerin wurde. Dieses kleine Geschöpf mit den hellblonden Haaren und großen bauen Augen bekam den Namen „Petra“, der die ersten Weichen für ihr Leben stellen sollte. Petra, abgeleitet von Petrus, bedeutet der Fels. Und das zeichnet sie bis heute aus, die felsenfeste Standhaftigkeit sich nicht unterkriegen zu lassen, egal wie groß die Herausforderungen des Lebens auch sind. Davon musste sie bis zum heutigen Tag eine Menge bewältigen. Aber Petra hatte eine Bestimmung im Herzen, der sie treu gefolgt ist. Das waren das Schreiben, ihre Fantasie und Bücher. Dem Elternhaus entwachsen ging sie genau diesen Weg weiter und machte ihre Leidenschaft zum Beruf. In einer kleinen Stadtbücherei lernte sie den Beruf zur Bibliotheksassistentin. Doch dann bekam ihr Leben einen noch ganz anderen Sinn, der alles für immer veränderte, und ihr eine weitere Bestimmung aufzeigte: Kinder. Mit der Geburt ihrer Tochter rückten die Bücher und das Schreiben erst mal etwas in den Hintergrund. Nun stand der Traum einer eigenen Familie im Vordergrund, den sie sich auch erfüllt hat. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt sie nach wie vor in ihrer kleinen Heimatstadt. Aber sie wäre ja nicht Petra gewesen, wenn die Bestimmung ihrer Kindheit in Vergessenheit geraten wäre. Nein, Petra hält an ihren Träumen fest und gibt nicht auf. So kramte sie vor drei Jahren ihr Manuskript zu „Blut um Mitternacht“ wieder heraus, dass in den vergangenen Jahren nur sporadisch gewachsen war. Jetzt waren die Kinder aus dem Gröbsten raus und es blieb wieder mehr Zeit zum Schreiben. Szenen wurden gestrichen, versetzt und umgeschrieben. „Mitternacht“, der damalige Arbeitstitel, nahm volle Fahrt auf und dann war es 2014 soweit. Ein weiterer Traum sollte sich in ihrem Leben erfüllen. Petra hielt ihr erstes eigenes Buch in den Händen. Nun stand der größte Schritt bevor, sollte sie ihr Buch wirklich veröffentlichen? Die Zeiten hatten sich gewandelt, sodass dafür nun kein Verlag mehr nötig war, das Manuskript innerhalb weniger Stunden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. „Also gut“, sagte sie sich. „Wenn die Menschen meine Geschichte schlecht finden, nehme ich sie einfach wieder raus.“ Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung war das erste Buch verkauft, ein paar Tage später die erste Rezension bei Amazon. „Der beste Vampirroman den ich je gelesen haben“. Über ein Jahr hielt sich „Blut um Mitternacht“ in den Top 100 von Amazons Vampirromanen und war und ist ein voller Erfolg. Aber Petras Reise durchs Leben ist noch nicht zu Ende, es gibt noch weitere Träume, die erfüllt werden wollen …

Was würdest du dir selbst für eine Frage stellen bei einem Interview?

Ich würde von mir selbst wissen wollen, wie ich auf die Idee meiner ganzen „Blut um Mitternacht Reihe“ gekommen bin. Besonders der Teil, wo es in „Sternenuntergang“ um die Entstehungsgeschichte der Vampire geht. Mir wurde ja schon angedichtet, in die Fußstapfen von Dan Brown zu treten :-) Es ist eine spannende und vor allem sehr tiefgründige Theorie, gut, vielleicht auch etwas gewagt, aber die meisten meiner Leser sind davon sehr beeindruckt.

Was inspirierte dich zu der Reihe um Julien und Claire?

Der ausschlaggebende Punkt war eine Villa bei uns in der Stadt, an der ich nach Feierabend immer vorbeifuhr. Plötzlich machte es „ZUMMM“ in meinem Kopf und es begann ein Film vor meinem inneren Auge abzulaufen. Ein Vampir, der in die Stadt kommt, und eine alte Villa kauft. Damit war die Idee geboren. Aber es gab noch andere Gründe, die mich dazu bewegten, einen Vampirroman zu schreiben. Ich bin Vampiren schon von klein auf verfallen. Ja, verfallen ist wirklich der richtige Ausdruck. Anders kann ich das nicht nennen 😀 Graf Dracula, meine große Kindheitsliebe … über meinem Bett hing ein Bild von Christopher Lee alias Dracula, ich habe ihn vergöttert. Als nächstes eroberte dann Rüdiger der kleine Vampir mein Herz. Gott, war ich in den verschossen. Na ja, als ich dann älter wurde waren es Lestat und Louis aus Interview mit einem Vampir, die mir völlig den Kopf verdrehten. Ich habe die Bücher von Anne Rice förmlich in mich aufgesogen. Zu dieser Zeit gab es nicht wirklich viel an Vampirliteratur und ihre Romane kamen einer Erfüllung gleich. Ehrlich, man musste sich dusselig nach einem Vampirbuch suchen, heute kaum zu glauben. Und da Anne Rice nicht so schnell schreiben wie ich lesen konnte, entschloss ich mich dazu, selbst einen Vampirroman zu schreiben. Das habe ich bereits als Kind so gemacht. Bücher bzw. Geschichten, die ich nicht hatte, habe ich mir eben selbst geschrieben. „Blut um Mitternacht“ hat mich über sieben Jahre begleitet. Es ist kein Buch, dass ich an einem Stück geschrieben haben. Darum war und ist die wichtigste Inspirationsquelle das Leben selbst. Ich wollte einen Vampirroman schreiben, der dicht am wirklichen Leben ist, und auch ernste Hintergrundthemen aufgreift. Also keinen reinen Fantasyroman. Diese Idee hat mich total gefesselt und nicht mehr losgelassen. Das ist mein Motto: „Fantasy trifft auf Realität“.

Du hast jetzt die Möglichkeit den Leser zu erklären warum sie die Reihe unbedingt lesen sollen….

Na, diese Gelegenheit lasse ich mich doch nicht entgehen! Ich könnte schlicht und einfach sagen, weil sie fantastisch ist 😀 Nein, diese Erklärung wäre dann doch zu einfach. Diese Reihe ist etwas ganz Besonderes. Es sind nicht nur Bücher, immer wieder bekomme ich die Rückmeldungen, dass die Geschichte um Julien und Claire wirklich etwas mit dem Leser macht. Die Figuren werden lebendig, die Leser leiden, hoffen, bangen und lachen mit meinen Figuren. Man taucht ganz in die „Blut um Mitternacht Welt“ ab, als würde man kein Buch lesen, sondern einen Film schauen. Die Bücher ziehen einen in den Bann, sodass man sie nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Meine Romane sind nicht nur einfache Unterhaltungsliteratur, sie beschäftigen sich mit dem Leben selbst, werfen existenziellen Fragen auf. Glaube und Hoffnung, Liebe gegen Hass, Gut gegen Böse, das Leben gegen den Tod. Das macht die Geschichte um meine Mitternacht-Vampire auch so unberechenbar. Es kommt immer anders als man denkt und ist eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle. Die „Blut um Mitternacht Reihe“ nimmt den Leser mit auf eine unvorhersehbare Reise, die ihm an manchen Stellen auch einiges abverlangt, weil sie nicht das Klischee erfüllt. Meine Vampire sind auch Vampire. Hier bin ich ganz dem Ursprung treu geblieben. Sie können nicht im Tageslicht wandeln und müssen sich von Menschenblut ernähren. Ihr Wesen ist gefährlich, düster und dunkel. Bei dem ein oder anderen mehr, bei dem anderen weniger. Wer die Reihe kennt, wird sofort wissen was ich meine :-) Lange Rede, kurzer Sinn: Wer Lust auf eine Geschichte hat, die er nie wieder vergessen wird, sollte die Reihe lesen.

 

Gab es einen bestimmten Ort an dem Du die Geschichten geschrieben hast?

*lach* überall. In den Sporthallen, während meine Kinder trainierten, in Wartezimmern, draußen auf Spielplätzen, im Freibad, auf der Tribüne am Fussballplatz, gedanklich in der Nacht in meinen Träumen. Die meiste Zeit schreibe ich allerdings in unserem Wohnzimmer, damit ich für meine Kinder immer ansprechbar bin (na ja, so mehr oder weniger :-D) hin und wieder bekomme ich dann doch mal eine Rüge meiner Kinder. „Mama, hörst du mir überhaupt zu?“ Aber sie freuen sich mit mir und unterstützen mich in meinem Tun, weil sie wissen, wie viel mir das Schreiben bedeutet. Sie fiebern mit mir mit, und meine Vampire, aber auch Figuren aus meinen anderen Geschichten, sind mittlerweile fester Bestandteil meiner Familie. Bei Problemen wünscht man sich doch manchmal Leroy herbei, der die Sache dann für einen klärt. Mein jüngster Sohn wollte ihn mal zu seiner Klassenlehrerin schicken, als er sich ungerecht behandelt fühlte *lach*

Welche Figur aus Blut um Mitternacht wärst du selbst gern und warum?

Oh Gott, was für eine schwere Frage! Also aus dem Bauch heraus hätte ich sofort Leroy gesagt. Ich bewundere seinen unerschütterlichen Mut, dass er niemals aufgibt und zu 100 % zu sich selbst steht und das, obwohl er wirklich viel durchgemacht hat. In ihm vereint sich das skrupellose Böse, aber auch das wahre und ehrliche Gute. Diese Mischung macht aus ihm einen unglaublich interessanten Charakter. Aber so böse, wie er manchmal ist, könnte und will ich auch nicht sein. Nein, die Antwort lautet Claire – und das nicht, weil sie im Mittelpunkt all dieser unglaublich faszinierenden Vampire steht (gut ich gebe es zu, schon ein bisschen. Leroy und Julien live … schmacht und schmelz dahin), nein, weil sie eine unglaubliche Entwicklung durchmacht. Wenn ein Mensch das schafft, kann man nur seinen Hut ziehen. Aus einer schüchternen Frau, die sich selbst aufgegeben hat, wird eine starke, die trotz all ihrer Erlebnisse nicht aufhört an das Gute zu glauben. Viele Menschen wären nach ihrer Lebensgeschichte verbittert, wahrscheinlich selbst voller Hass, aber sie nicht. Sie bewahrt sich das Gute.

Welche Art Bücher liest du privat am liebsten?

Sachbücher über die Welt und das Leben. Ansonsten natürlich Fantasy und auch gerne Biographien.

Du hast einen Wunsch an einen Vampir frei, welcher Wunsch und welcher Vampir?

Liebe Sonja, deine Fragen werden immer schwerer! Ich will sie doch alle kennenlernen 😀 Okay, dann würde ich mir wünschen, gemeinsam mit Leroy durch Rom zu schlendern und mich die ganze Nacht mit ihm im Kolosseum zu unterhalten. Wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es für mich keinen Vampir, der interessanter sein könnte als er. Leroy ist in seinem Wesen absolut einzigartig. In keinem Buch oder Film ist mir schon mal ein solcher Charakter begegnet.

 

Plötzlich zerreißt Flügelschlagen die Stille des Interviews und ich sah noch wie Julien, der uns die gesamte Zeit über beobachtete davon flatterte. ..

halloween-1001676__180
Zum Schluss noch die Frage, auf was können wir uns als nächstes aus deiner Feder freuen?

Als nächstes dürft ihr euch auf eine absolut ergreifende und in der Form noch nie da gewesene Geistergeschichte freuen. Auch hier bin ich ganz meinem Motto „Fantasy trifft auf Realität“ treu geblieben. Die Vorbereitungen für die Veröffentlichung laufen auf Hochtouren und wenn alles klappt, wird das Buch im April erscheinen (hibbel). Ansonsten schreibe ich ganz fleißig am Abschluss meiner Fantasy-Reihe „Stonehenge Tür der Götter“. Ja, im Moment gibt es viel zu tun, wobei … eigentlich habe ich immer viel zu tun 😀 Die nächsten Projekte stehen schon in der Warteschlange. Mein Notizbuch ist voll.
Zum Schluss noch ein ganz großes Dankeschön an Dich, liebe Sonja, für dieses tolle Interview und die Organisation der Blogtour. Ein weiteres ganz großes Dankeschön natürlich auch an alle anderen, die bei dieser Tour mitmachen. <3 <3 <3

 

Da langsam der Morgen dämmert beschlossen Petra und ich nun auch unsere Schlafplätze auf zu suchen…

 

winter-203548__180
Vielen Dank liebe Petra, diese Blogtour hat wirklich Spaß gemacht und ganz lieben Dank dass ich Julien und Claire auch im zweiten Teil „Sternenuntergang“ begleiten darf.